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Pressemitteilung „Es wird vielleicht Probleme geben…“

Es wird vielleicht Probleme geben…

28. Juni 2005 – 22. Juli 2005

Jens Schmittner mit Esther Kläs und ketonge

Zeichnung

Eröffnung 27. Juni 2005

Ausstellung im Kunsthistorischen Institut
der Universität Bonn
vom 28. Juni bis 22. Juli 2005

Die Ausstellungsgruppe des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn präsentiert drei junge Künstler der Düsseldorfer Kunstakademie. Schnittstellen von Jens Schmittner, Esther Kläs und ketonge sind einerseits die Auseinandersetzung mit dem Thema Raum, andererseits die improvisatorische Herangehensweise. Ihre Medien sind vielfältig: Von der Holzskulptur, Installation, Malerei, unter der Verwendung von objets trouvés, bis hin zum Sound.

Es wird vielleicht Probleme geben…

Jens Schmittner (*1977) hat sein Studium in der Klasse Herold im Februar 2005 abgeschlossen. Wenn er seine skulpturale Installation aus Holz und anderen Materialien anfertigt, dann tritt das Endergebnis in den Hintergrund; vielmehr steht im Zentrum seines Schaffens das prozessuale Werden der Materialcollagen selbst, die stets offen ist für Weiterentwicklung, Veränderung oder auch Zerstörung. Neben dieser Installation werden aktuelle Zeichnungen zu sehen sein, sowie Bilder, die z.T. von seiner früheren Arbeit als Graffitikünstler geprägt sind. Die Mischtechnik aus Acryl, Sprühfarben oder Kohle auf Leinwand lassen expressive Malereien entstehen, nicht-gegenständliche oder einen Innenraum suggerierende, mit stark kontrastierenden, kräftigen Farben, die erneut den gestisch-prozessualen Charakter aufweisen: „Meine Arbeiten sprechen aus der unmittelbaren Betrachtung selbst“, so Schmittner.

Beim intuitiven und unmittelbaren Arbeiten am Objekt, welches die eins zu eins Umsetzung eines Entwurfs ausschließt, treffen sich Jens Schmittner und ketonge.
Aus dem Studium der Musik entstand bei ketonge (*1974) der Antrieb, durch seine raumschaffende Kunst Komposition und Improvisation in die Bildende Kunst zu transponieren: Eine Installation, die aus farblosem, zerrissenem Karton besteht, ist durch Module beliebig erweiterbar und kann sich deshalb den Institutsräumen anpassen.

Den Künstler interessiert die „Spannung zwischen der hörbaren und sichtbaren Welt“; so steht im Gegensatz zu dieser organischen Arbeit der durch Berechnung konzipierte, autonom funktionierende Klangraum, der in Zusammenarbeit mit Esther Kläs (*1981) entstanden ist. In diesem polygonalen Resonanzkörper aus Holz, Karton und Gips befinden sich Rampen; hierauf werden über Lautsprecher eingeführte Klänge gelenkt, die sich für den Besucher zu einer Klangskulptur materialisieren.

Am Tag der Vernissage wird ketonge eine live Sound-Performance mit dem Klangraum aufführen. Wir laden Sie zur Eröffnung am Montag, den 27. Juni um 19 Uhr sehr herzlich ein.

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Pressemitteilung „Über Tisch und Wände“

Über Tisch und Wände

10. Mai 2005 – 10 Juni 2005

KLASSE NORBERT RADERMACHER
KUNSTHOCHSCHULE KASSEL
NIELS HERTEL DANIEL KAPPICH ANDREA KRUSE RANA MATLOUB LAURA SCHERBER JULIANE SCHRÖTER FLORIAN WOLF KATHRIN ZIGGEL

Über Tisch und Wände

Ausstellung im Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn
vom 10. Mai bis 10. Juni 2005

Ausstellungseröffnung
Wir laden Sie sehr herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung am Montag, den 9. Mai um 19 Uhr und freuen uns, Professor Norbert Radermacher als Einführungsredner begrüßen zu dürfen. Die Künstlerinnen und Künstler werden anwesend sein. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Das Projekt
Erstmals präsentiert die Ausstellungsgruppe des Kunsthistorischen Instituts ein Gemeinschaftsprojekt von Studierenden einer Kunsthochschule. Unter dem Motto „über tisch und wände“ setzt sich die Klasse von Norbert Radermacher an der Hochschule der Bildenden Künste in Kassel mit den Räumlichkeiten und der Ausstattung des Instituts auseinander. Kennzeichen dieser Klasse ist es, sich in einem Prozess die jeweilige Ausstellungssituation intensiv zu erarbeiten, um dann ein Konzept für die ortsspezifischen Installationen und Interventionen vorzuschlagen und zu realisieren.

Die Programmatik
Vom Tisch bis zum Oberlicht, vom Lesesaal bis zur Bibliothek: In den Räumen des Instituts finden sich Eingriffe auf mehreren Ebenen. Während raumgreifende Installationen wie die von Niels Hertel mit Schrift nicht nur die Lichtverhältnisse im Foyer verändern, trifft der aufmerksame Besucher an überraschenden Stellen im Institut auch auf kleinteilige Arbeiten. Einige Werke greifen auf humorvolle Weise unmittelbar in den Studiumsalltag ein: So persifliert Andrea Kruse den Status der kunsthistorischen Bücher, indem sie einzelne Buchfächer mit Fell auskleidet; für Juliane Schröter hingegen werden die Tischplatten des Arbeitsraums zum Bildträger von Reiseerlebnissen, die zum Abschweifen einladen. Ganz anders fällt die Abschlussarbeit der Meisterschülerin Rana Matloub aus: Die autobiografisch geprägten Geschichten, die die Künstlerin in verschiedenen Rollen spricht, lassen in der Phantasie des Hörers erst individuelle Bilder entstehen.

Ohne die großzügige Unterstützung der Stiftung Kunst Sparkasse in Bonn wäre die Realisierung der Ausstellung nicht möglich gewesen.

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Pressemitteilung „Täglich nicht Täglich“

Täglich nicht Täglich

13. Dezember 2004 – 04. Februar 2005

Andrea Ostermeyer

Atelier Andrea Ostermeyer

Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung am
Freitag, 10. Dezember 2004, 19:00 Uhr c.t.
Einführung durch Dr. Olaf Peters

Weitere Einblicke in das Werk von Andrea Ostermeyer und die Gelegenheit zur Diskussion mit der Künstlerin bietet ein Künstlergespräch am Mittwoch, 12. Januar 2005 um 19:00 Uhr s.t. in der Ausstellung im Kunsthistorischen Institut. Dazu sind Sie herzlich eingeladen!

Die Ausstellung wird gefördert durch die
Stiftung Kunst der Sparkasse Bonn
Die Ausstellungsgruppe des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn freut sich, in der letzten Präsentation des Jahres 2004 raumspezifische Arbeiten der Kölner Künstlerin Andrea Ostermeyer zeigen zu können. Das Kunsthistorische Institut ist für den täglichen, öffentlichen Betrieb der Studenten vorgesehen. Der Titel der Ausstellung TÄGLICH NICHT TÄGLICH greift diese besondere Situation auf, findet die Ausstellung von Kunstobjekten doch für gewöhnlich in einem eigens dafür bestimmten Rahmen statt und schließt das Alltägliche wie den Einbruch in den Alltag in der Regel aus. In Ostermeyers Werk wird dieser Sachverhalt thematisiert und erfahrbar gemacht, und der Titel der Ausstellung führt diese beiden Begebenheiten zusammen.

Andrea Ostermeyer verwendet vertraute Materialien wie Stoffe, die Weichheit und Formenvielfalt in sich tragen, und lädt ihre Bedeutung neu auf. Neben den bekannten Assoziationen wie Geborgenheit und Schmuck erweckt die räumliche Situation eine Auseinandersetzung mit gängigen Attributen der Bildhauerei: Das Leichte, Fließende des stofflichen Materials fügt sich durch die Hängung zu einer massiven Form. Die Künstlerin fügt der bestehenden Situation eine weitere Dimension hinzu, ohne sie zu zerstören. In ähnlicher Weise funktionieren auch ihre Wandarbeiten. Durch die Polsterung der Wand geben sie der glatten Oberfläche etwas reliefartiges und verwandeln die Fläche in eine Skulptur, ohne die Funktion der Wand als Raumbegrenzung aufzuheben.

Nadia Ismail

Kurzbiographie Andrea Ostermeyer

1961 geboren in Lübeck.
1983-1989 Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, Meisterschülerin bei Heinz-Günter Prager.
1991 Sprengel-Preis für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, Hannover
1993 Villa-Massimo-Stipendium, Rom
1995 Arbeitsstipendium, Kunstfonds e.V., Bonn
1996 Kunstpreis der Stadt Nordhorn.

Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. Lebt in Köln.

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Pressemitteilung „Julia Jansen“

Julia Jansen

13. Januar 2004 – 06. Februar 2004

Skulptur

Julia Jansens Bilder sind ein Abenteuer. Auf den ersten Blick transferiert die Malerin (Jahrgang 1972) alltägliche Dinge und Situationen in ihre Bildsprache und erprobt innerhalb der gewählten Sujets mehrere Möglichkeiten eines Motivs in serieller Aufarbeitung. Waldszenen und Gärten, Zelte, Tiere und Skelette, Speisen oder Räume mit ausgefallenen Tapeten und flauschigen Teppichen – das sind Versuchsfelder ihres subtilen malerischen Spiels zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Bei längerem Hinschauen wird es dem Betrachter zunehmend schwerer, einer einzigen konkreten Wahrnehmung zu folgen. Die sorgfältig erfaßte Gestalt der Dinge, oft betont realistisch gemalt, läßt durch Schärfen, Unschärfen, Farbigkeit und Kontur bewegte, fast lebendige Oberflächen sehen, in denen das Auge immer wieder neue Ebenen erkennt und deshalb kaum Halt findet.
Auf ähnliche Weise variantenreich und immer wieder wandelbar zeigen sich Julia Jansens Landschaftsbilder. Sie bestehen aus mehreren Teilstücken, die unabhängig von der Reihenfolge immer passende aneinander anschließen und dadurch frei kombinierbar sind. Als zusammenhängendes Bild beanspruchen sie kein letztendlich gültiges Gefüge, zumal jeder Bildteil auch separat bestehen soll und sich aus der jeweiligen Landschaft lösen ließe.
Julia Jansens Abenteuer – vom 13. Januar an im Kunsthistorischen Institut !

Katharina Röhl / Andrea Zsakai

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Pressemitteilung „Old School“

Old School

24. Juni 2003 – 31. Juli 2003

Jan Schmidt

Installation 1Installation 2

Mit Jan Schmidt lädt die Ausstellungsgruppe des Kunsthistorischen Instituts – deren Existenz über Jahrzehnte von einer immer wieder auf die nächstfolgende Studentengeneration vererbt wurde – im fünfzigsten Jahr des Bestehens einen Künstler ein, dessen Arbeitsweise ganz ausgezeichnet mit unseren eigenen programmatischen Prinzipien korrespondiert. Favorisiert werden nämlich insbesondere solche Ausstellungsprojekte, die auf das Institut mitsamt seiner täglichen Praxis reagieren. Insofern paßt es gut, daß Jan Schmidt (*1973), der bei Ansgar Nierhoff in Mainz und Ayse Erkmen in Frankfurt studierte und der sich als Bildhauer versteht, seine Arbeiten meist direkt in der Begegnung mit einem Ort und dessen spezifischem Charakter entwickelt. Bezugspunkt kann dabei ein Gegenstand ebenso sein wie ein Raumgefüge.

Beispielsweise installierte Schmidt im Kreuzgang von St.Stephan in Mainz einen umlaufenden Fries aus 504 Fotos, die den von ihm selbst zurückgelegten Weg auf dem New Yorker Broadway dokumentieren, wo er systematisch jeden Straßenabschnitt zwischen zwei Kreuzungen fotografierte. Damit übersetzte er die Stationen der urbanen Struktur auf die funktional-architektonische Ordnung des Sakralbaus und umgekehrt („poiesis“, 2000 u. 2002).
In einer anderen Arbeit nummerierte Jan Schmidt Blätter eines Busches mittels Klebeetiketten. Die durch den einsetzenden Herbst abgeworfenen Blätter wurden in zeitlicher und numerischer Reihenfolge in Vitrinen neben der Pflanze archiviert. Diese präzise Aufreihung mit Lücken für die verlorengegangenen Blätter visualisierte und transformierte in einer Art Rasterbild den Verfallsprozeß („Zählarbeit“, 1998)

Im KHI will Jan Schmidt nun die „Gründerväter“ der Bonner Kunstgeschichte vom Sockel holen. Leicht angestaubt und kaum bemerkt, möblierten sie – unter ihnen Anton Springer, Carl Justi und Paul Clemen – bisher als Büsten die Institutsflure. Die nun anstehende Demontage versteht sich aber nicht etwa als rigoroser Bildersturm. Abgefilmt präsentiert der Darmstädter Künstler die Köpfe der „alten Schule“ auf Monitoren in neuer Form – will nicht nur diese, sondern auch die Köpfe der Passanten in Bewegung setzen.
Auch die aktuelle Arbeit von Jan Schmidt ist (auch wenn sie als Prinzip übertragbar wäre) auf den Kontext ihrer spezifischen Umgebung angewiesen und setzt gerade deshalb das Nachdenken über die Rolle der Dinge an ihrem Platz in Gang.

Katharina Röhl

Kurzbiographie Jan Schmidt:

1973 geboren in Wiesbaden
1993-1997 Studium der Biologie und Chemie an der TU-Darmstadt
1997-2002 Studium der Freien Bildenden Kunst bei Prof. Ansgar Nierhoff an der AfBK i. d. Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2000 Arbeitsaufenthalt in New York City, USA
2001-2003 Gaststudium bei Prof. Ayse Erkmen an der Städelschule Frankfurt a. M.
2002 Diplom, Meisterschüler von Prof.Ansgar Nierhoff
2000-2002 Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes

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Pressemitteilung „Glauben sie, dass etwas an der Sache dran ist?“

Glauben sie, dass etwas an der Sache dran ist?

21. Januar 2003 – 14. Februar 2003

Ralf Küpper

Gespenst

Nachdem sich der Kölner Künstler und Fotograf Ralf Küpper während einiger Aufenthalte in der Bibliothek des Kunsthistorischen Institutes mit einem eigenwilligen, sehr persönlichen Gespür auf die Suche nach dem Hintergründigen, nach Geheimnissen oder atmosphärischen Eigenheiten dieses Ortes gemacht hat, steht für ihn fest: hier ist Geist mit im Spiele.
Aber welcher Natur ist dieses stets zugleich greifbare und flüchtige Phänomen ?
Und glauben sie, dass etwas an der Sache dran ist ?

Ralf Küpper dokumentiert in seiner Ausstellung mit sehr bildhaften Übertragungen (Foto, Film) das eigene Empfinden bei der Konfrontation mit dem Ort, an dem sich – umgeben von den alten Mauern des ehemaligen Bonner Schlosses – der kunsthistorische Alltag der Universität abspielt. Seine Position als Spurensucher in den Welten des zwischen vielerlei Wortbedeutung angesiedelten »Geistes«, in einer Zwischensphäre von physischer und metaphysischer Wirklichkeit, muß offenbleiben, weil sie vom Dialog solch widersprüchlicher Begriffe, wie Sicherheit und Zweifel, Ehrfurcht und Infragestellung oder Ernst und Ironie geformt wird. Küppers Konzeption beinhaltet aber auch eine aktive, auf Dauer angelegte Intervention vor Ort, weil als projektbezogener, konkreter künstlerischer Prozess vorab ein Buchobjekt entsteht, das in den allgemeinen Bibliotheksbestand des Institutes integriert werden soll und dort in Zukunft als Schriftstück, Kunstwerk oder Phantom sein Unwesen treiben wird.

Katharina Röhl

Kurzbiographie Ralf Küpper:
geboren 1960 in Köln, 1976-79 Fotografenlehre, 1986-1991 Kunststudium FH Köln,
Meisterschüler, ab 1991 Ausstellungen und Buchprojekte in Köln, München, Öhringen sowie Jahresgaben für die Kunstvereine Münster und Heilbronn, vertreten in Sammlungen in Köln und Innsbruck.

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Pressemitteilung „Public“

public

29. Oktober 2002 – 19. November 2002

Ralf Peters

Schwimmbad

Die Fotoarbeiten von Ralf Peters – ob Architektur oder urbane Räume – setzen sich mit den Lebensumständen des Menschen auseinander. Sie thematisieren unser Tun und spiegeln das Fragwürdige und Widersprüchliche im Erscheinungsbild der menschlichen Existenz. Die konventionelle Rolle des Fotografen verläßt Ralf Peters, indem er seine Motive am Computer digital bearbeitet und verfremdet, sodaß auf sehr subtile Weise komplexe Fragestellungen beinahe unsichtbar sichtbar werden. In Bildgruppen untersucht der Künstler verschiedenste Phänomene der Gesellschaft und setzt das Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft, den wechselnden Status von Solitär- und Typenfunktion in skulptural wirkende Abbilder um.
Dabei erspart er es dem Betrachter nicht, sehr genau hinzusehen, um seine gekonnten
Manipulationen unserer Sehgewohnheiten zu durchschauen.

Katharina Röhl

Website: r-peters.de

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Pressemitteilung „Zieh!“

Zieh!

30. April 2002 – 29. Mai 2002

Anke Berßelis

Bersselis

In ihren neueren Arbeiten thematisiert die Düsseldorfer Künstlerin Anke Berßelis dingliche Phänomene unserer Alltagswelt. Mit einer Auseinandersetzung in zumeist seriellen Folgen übersetzt sie im Grunde banale Bildgegenstände – wie Taschen oder Monitordarstellungen von Computerspielen – in eine malerische Dimension, womit ihr eine Gratwanderung zwischen Schein und Sein, Realität und Fiktion, zwischen Künstlichkeit und Authentizität gelingt.
Obwohl auf überdimensionalen Formaten das Abgebildete oft um ein Vielfaches vergrößert wird, scheint es, als porträtiere die Künstlerin das Objekt ihrer Betrachtung fast schon intim. Andererseits lösen sich im Sichtbarmachen seiner Oberfläche und Beschaffenheit, in der Monumentalität von Details die Merkmale des Gegenstandes für den Betrachter zu einer beinah abstrakt anmutenden Flächenlandschaft auf.
Indem die Augen durch die Übergröße der Bilder aufgefordert werden, die Farb- und Formverhältnisse abzuwandern, lassen sich spielerisch Gedanken über den Aufbau und die Auflösung eines Bildes, über Abstraktion und Figuration, Flächigkeit und Tiefenraum – kurz: über Wahrnehmung und Wiedergabe von Realitäten anstellen.
Dabei sorgen durchaus ironische Elemente dafür, daß der potentielle Wettstreit zwischen abstrakter und figurativer Malerei nicht allzu programmatisch erscheint.

Carla Orthen und Katharina Röhl

Website: bersselis.de

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Pressemitteilung „Alice in Wonderland“

Alice in Wonderland

29. Januar 2002 – 16. Februar 2002

Verena Bitsching und Kai Müller

Alice in Wonderland Proband

„Ausgehend von einer von uns erdachten endlos großen Fläche mit verschiedenen Strukturen, Materialen und Farben wird an bestimmten Stellen im Raum die Materialität sichtbar gemacht. In diesem Fall die beiden Rückwände der Vitrinen und festgelegte Möbel, die in ihrer Materialität Einblick auf die erdachte Fläche gewähren.
Die Maße der Rückwände der Vitrinen bestimmen die Größe des Bildträgers, der einen Ausschnitt aus der Fläche sichtbar werden lässt. Die möbelhaften zweidimensionalen Objekte im Raum zeigen ebenfalls Ausschnitte aus dieser Oberfläche und definieren so einen Raum der sich zwischen der Vitrine und den Objekten definiert.
Man könnte in diesen Raum hineintreten und so in eine Lücke geraten, die durch zwei zweidimensionale Ebenen begrenzt wird.“

Verena Bitsching

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Pressemitteilung „Karl Hans Müller“

Karl Hans Müller

15. Januar – 16. Februar 2001

Objekte von Karl Hans Müller (Düsseldorf)

Karl Hans Müller Wandstück

„Das ist doch nichts, das ist ja wie ein Zettel an der Wand“

Vor dem Hintergrund einer eigenen, präzise formulierten Konzeption agieren die kleingewichtigen Skulpturen von Karl Hans Müller nach Maß. Die Spannung, die sich angesichts ihrer dichten Präsenz unmittelbar aus der ‚fehlenden Größe‘ ergibt, ist gezielt produziert und eingesetzt. Müller versteht die Kleinheit seiner Arbeiten als „psychologische Provokation“. Im Unterschied zur distanziert kühlen und intellektuell scharfen Minimal Art der sechziger Jahre betont er ihren ‚anrührenden‘ Charakter.
Die unspektakulären stereometrischen Körper sollen nicht Formen behaupten, die über sich hinausweisen, sondern sich vielmehr als Formen behaupten, die aus sich heraus existieren. Nicht spektakulär grellbunt, sondern einfach nuanciert weißwertig. Das verwendete Material, meist Gips, Pappe, Holz, oder eine bearbeitete Kombination daraus, unterstützt diese schlichte Daseinsbehauptung, stellt sich mit den Worten Karl Hans Müllers ‚gleichsam selbst zur Verfügung‘ und damit aus. [J.L.]

„Das Objekt ist, oder macht die Probe auf das Erscheinen des Bildes in Ihnen. Und es bleibt offen, wenn es nicht erscheint, ob es am Objekt liegt oder an Ihnen.“

Am Mittwoch, den 19. Dezember 2001 um 18h wird im Foyer des Kunsthistorischen Instituts ein Künstlergespräch mit Karl Hans Müller stattfinden, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten!